bahn manager 04-25
Von Brennstoffzelle bis Batterie: Die Konkurrenz für die Diesellok wächst

Beitrag von Celin Berg und Nicolas Schuhen

Die Dekarbonisierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) ist eine prioritäre Aufgabe in der europäischen Verkehrs- und Energiepolitik. Während elektrifizierte Hauptstrecken bereits heute einen emissionsarmen Bahnbetrieb ermöglichen, sind viele Neben- und Regionalstrecken nach wie vor auf dieselbetriebene Triebzüge angewiesen. Um auch hier den Kohlendioxidausstoß zu senken, rücken alternative Antriebstechnologien wie Batteriezüge, wasserstoffbasierte Systeme, aber auch hybride Lösungen zunehmend in den Fokus.

Die derzeit verfügbaren alternativen Antriebskonzepte im SPNV lassen sich in vier Hauptgruppen gliedern:
• Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge (Fuel Cell Electric Vehicles, FCEV).
• Züge mit Brennstoffzellenantrieb: Sie erzeugen elektrische Energie durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff. Dabei entsteht lediglich Wasserdampf als Emissionsprodukt. Die Technologie ermöglicht Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern und eignet sich besonders für lange Strecken ohne Elektrifizierung. Herausforderungen bestehen in der Energieeffizienz (rund 30 bis 40 Prozent Gesamtwirkungsgrad) sowie im Aufbau einer verlässlichen und wirtschaftlich tragfähigen Wasserstoffinfrastruktur.
• Batterie-elektrische Triebzüge (Battery Electric Multiple Units, BEMU): BEMU nutzen aufgeladenen Strom aus Oberleitungen oder stationären Ladeeinrichtungen, um Fahrenergie zu speichern und zu nutzen. Der Wirkungsgrad liegt mit etwa 85 Prozent deutlich höher als bei H₂-Antrieben. Batteriezüge eignen sich insbesondere für Strecken mit kurzen nichtelektrifizierten Abschnitten oder als Ersatz für Dieselfahrzeuge im Taktbetrieb. Die Reichweite beträgt je nach Modell und Streckenprofil zwischen 80 und 150 Kilometern.
• Hybridsysteme: Hybride Antriebe kombinieren klassische Dieselmotoren mit elektrischen Komponenten oder Batterien. Sie dienen häufig als Übergangslösung für Fahrzeuge, die sowohl auf elektrifizierten als auch nicht elektrifizierten Strecken verkehren. Perspektivisch wird erwartet, dass diese Systeme zunehmend durch rein elektrische Alternativen ersetzt werden.
• Oberleitungsnachrüstung: Der klassische Fahrdraht bleibt weiterhin ein relevanter Baustein in der Antriebsstrategie. Obwohl die Elektrifizierung hohe Investitionen erfordert, bietet sie langfristig die stabilste und energieeffizienteste Lösung. Moderne Infrastrukturlösungen (beispielsweise kurze Elektrifizierungsinseln) können dabei auch gezielt mit BEMU kombiniert werden.

Die Auswahl der geeigneten Antriebstechnologie hängt maßgeblich von regionalen und betrieblichen Rahmenbedingungen ab:
• Topografie und Streckenlänge: Während Akkufahrzeuge sich gut für kurze bis mittlere Strecken eignen, sind wasserstoffbetriebene Züge auf längeren Abschnitten mit geringer Oberleitungsquote im Vorteil.
• Taktung und Verkehrsdichte: Bei hohem Takt und vielen Umläufen können Ladezyklen und Tankzeiten zum limitierenden Faktor werden.
• Infrastrukturkosten: Stationen zur Wasserstoffbetankung oder Batterieladung sind mit initialem ……..

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