Minister Dr. Bernd Buchholz lud die Bahnindustrie in Schleswig-Holstein zur 1. Bahntechnik Konferenz am 07.02.2019 ins Wissenschaftszentrum nach Kiel ein.
Mehr als 100 Vertreter der Branche in Schleswig-Holstein folgten der Einladung an die Förde, um über die Perspektiven der Bahntechnik in Schleswig-Holstein zu diskutieren.
Die Kernfrage der Veranstaltung war: Wie kann Schleswig-Holstein als traditionsreicher Standort der Bahntechnik von den aktuellen Entwicklungen in den Bahnmärkten profitieren und sich als starkes Kompetenzzentrum für die Zukunft aufstellen?
Im Rahmen von Impuls- und Fachvorträgen sowie an moderierten Thementischen wurde diese Frage eingehend untersucht.
Minister Dr. Bernd Buchholz betonte in seinem Impuls-Vortrag die Wichtigkeit des Themas für den Standort: „Wir wollen der Bahntechnik in Schleswig-Holstein eine neue Bedeutung einräumen. Wir sind davon überzeugt, dass die schleswig-holsteinischen Bahntechnik-Unternehmen Innovationen hervorbringen können, die für die moderne Mobilität wichtig sind. Das reicht von neuen Antriebstechnologien – beispielsweise Wasserstoffzüge – bis hin zu moderner Signaltechnik.“
Auch der Kieler Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer unterstützte die Worte des Ministers: „Unternehmen in Kiel setzen internationale Standards in der Bahntechnik. Mit ihrer innovativen Kraft beweisen sie, dass hier an der Förde auf der Basis einer langjährigen Erfahrung, Technologien der Zukunft entwickelt werden. Wir als Stadt unterstützen diese Entwicklung mit ganzer Kraft.“
ASTRAN Geschäftsführer Reinhold Hundt ging in seinem Fachvortrag vertiefend auf aktuelle Trends in der Branche ein und beschrieb mögliche Zukunftsperspektiven des Standorts:
Auf Basis der jährlich von der UNIFE[1] publizierten Weltmarkt Studie für die Bahnindustrie und der Seitens ASTRAN erstellten Analyse der deutschen Bahnindustrie[2] ist festzustellen, dass sich die Märkte für Produkte und Services im Umfeld der Bahntechnik sowohl in der Vergangenheit überaus positiv entwickelten und auch in Zukunft von einem signifikanten Wachstum ausgegangen werden kann.
Auffällig ist, dass das erwartete Wachstum des deutschen Bahnindustriemarktes dabei die Wachstumsprognose des europäischen und weltweiten Marktes deutlich übersteigt.
Zusammenfassend stellt Reinhold Hundt fest:
- Der Trend zur Schiene ist ungebrochen und verstärkt sich
- Die Politik entwickelt zunehmend eine verkehrs- und umweltpolitische Vision mit der Schiene im Zentrum
- Das Marktwachstum ist nachhaltig und wird in den kommenden Jahren zunehmen
- Die breitaufgestellte Bahnindustrie in Schleswig-Holstein hat erhebliche Wachstumspotenziale in diesem attraktiven Marktsegment.
Ein enger Schulterschluss zwischen den Industrieunternehmen einerseits und der Politik andererseits könnte die Marktchancen der hiesigen Unternehmen erhöhen und einen wesentlichen Beitrag für die industrielle Entwicklung des Landes leisten.
Herr Lehmann Matthaei, Geschäftsführer des FuE-Zentrums Fachhochschule Kiel, stellte in seinem Vortrag die Möglichkeiten dar, die die Hochschullandschaft in Schleswig-Holstein für die Entwicklung von innovativen Lösungen für die Bahnindustrie bietet.
Den Grundsatzreferaten folgten dann an den Thementischen vertiefende Fachvorträge der Firmen Vossloh Locomotives, Toshiba, R2P, Zöllner Signal, Scheidt & Bachmann System Technik und Consist Software Solutions über:
- Antriebstechnologie und moderne Speichermedien
- Bahnsicherungstechnik und Kommunikation
- Digitalisierung und Bahntechnik 4.0
- Fachkräfteförderung und -gewinnung.
KiWi-Geschäftsführer Werner Kässens fasst am Ende des Tages die Ergebnisse dieser wegweisenden Veranstaltung zusammen. Er möchte der Bahntechnik aus dem Norden eine überregionale und internationale Sichtbarkeit verleihen. Wie sich die schleswig-holsteinische Expertise noch effektiver bündeln lässt und welche Weichen mittelfristig gestellt werden, wird auch in Zukunft weiter diskutiert. Der Grundstein für Vernetzungs- und künftige Umsetzungsmöglichkeiten wurde mit der Konferenz gelegt.
[1] Vgl. UNIFE (2010), UNIFE (2014) und UNIFE (2018).
[2] Vgl. ASTRAN Business Consulting GmbH (2016).
[3] Vgl. ASTRAN Business Consulting GmbH (2016), UNIFE (2010), UNIFE (2014) und UNIFE (2018).